Die Brustwarzenrekonstruktion erfolgt meist nach einer Brustentfernung, beispielsweise nach einer Brustkrebserkrankung, mit einer anschließenden Brustrekonstruktion. Sie ist der letzte Teil des Operationsprozesses. Neben Brustkrebserkrankungen können einer Brustwarzenrekonstruktion ebenfalls Durchblutungsstörungen oder Infektionen zugrunde liegen.
Um ein möglichst natürliches Bild zu erzeugen, müssen die Brustwarze (medizinisch Mamille) und der pigmentierte Warzenvorhof (Areola genannt) optisch an die vorhandene Brustwarze angeglichen werden. Der Rekonstruktionsprozess umfasst somit den symmetrischen Aufbau der Brustwarze, sowie den des Warzenhofs.
Für diese Operation haben sich zwei verschiedene Verfahren etabliert: Zum einen kann die Brustwarze mittels einer kleinen Hautlappenplastik der ortsständigen Haut wiederhergestellt werden. Bei dieser Technik wird die Brustwarze mit einem dreieckigen Hautlappen, der aus einer Vollhauttransplantation an der Leiste, den Oberlidern oder den Schamlippen entnommen wird, geformt. Bei einer Entnahme an den Oberlidern kann diese mit einer Oberlidstraffung kombiniert werden. Wenn die Farbgebung nicht passend ist, so wird dieser oftmals ein medizinisches Tattoo hinzugefügt, um die Brustwarze an die gegenüberliegende Brust anzugleichen und so den gleichen Hautton herzustellen. Entweder wird bereits bei der Transplantation Farbe unter das Vollhauttransplantat gestochen, oder das Transplantat wird nach circa drei Monaten tätowiert.
Die zweite Technik nennt sich “nipple sharing”. Dabei wird ein Teil der gegenüberliegenden, gesunden Brustwarze transplantiert.
Beide Verfahren können entweder unter lokaler Narkose oder ambulant durchgeführt werden. Allerdings muss an dieser Stelle gesagt werden, dass die Brustwarze zwar optisch mit dem Original vergleichbar ist, jedoch die physiologische Erigierfähigkeit der originalen Brustwarze verloren hat. Risiken bei der Brustwarzenrekonstruktion können, wie bei jeder Operation, auftreten. Sie sind jedoch selten. Dazu zählen beispielsweise Durchblutungsstörungen der geformten Brustwarze oder der transplantierten Haut.